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Wohnlichkeit geht durch den Magen

Das Mittagessen gehört für viele Bewohnende zu den wichtigsten Terminen des Tages. Das GastroTeam im Viva Luzern Wesemlin sorgt nicht nur für abwechslungsreiche und hochwertige Mahlzeiten, sondern auch für eine einladende Atmosphäre.

In der Luft liegt der Duft von frischer Pizza, in einer Ecke locken verführerische Eissorten der Gelateria del Alpi, die Kaffeemaschine läuft auf Hochtouren. Wer an diesem späten Donnerstagvormittag durch das Restaurant Venus im Alterszentrum Viva Luzern Wesemlin geht, wähnt sich beinahe in Bella Italia – wäre da nicht der Regen, der von draussen an die Fenster peitscht. «Wir überraschen unsere Gäste regelmässig mit besonderen Angeboten», sagt Goran Antic, Leiter Gastronomie der Standorte Viva Luzern Wesemlin und Tribschen. Genau deshalb stehen über die Sommermonate ergänzend zum normalen Angebot jeden Donnerstag zwei frische Pizzen aus dem Steinofen auf dem Menüplan.

Goran Antic, Leiter Gastronomie Viva Luzern Wesemlin und Tribschen.

Klassiker bleiben beliebt
Grosser Beliebtheit erfreut sich auch der Wochenhit, der neben den Tagesangeboten auf dem Menü steht. Diese Woche gibt es Ghackets mit Hörnli, mit einer guten Portion Reibkäse und Apfelmus. Die Wahl kommt nicht von ungefähr: Klassiker wie Rösti mit Spiegelei, Pastetli oder der berühmte Café complet stehen bei den Bewohnenden hoch im Kurs. «Diese Gerichte wecken Erinnerungen», nennt Goran Antic einen der Gründe dafür.

Vor seinem Stellenantritt bei Viva Luzern war der 38-Jährige in leitender Funktion im Parkhotel Weggis tätig. Fünfsternegastronomie, wie man sie sich vorstellt. Doch auch wenn die Ausgangslage im Wesemlin anders ist als im Luxushotel am See, hat sich Antic hohe Ziele gesetzt: «Unser Angebot soll den höchsten Standards genügen.» Aus gutem Grund: «Das Essen ist ein zentraler Bestandteil im Alltag der Bewohnenden.» Das gemeinsame Zmittag oder Znacht sei für viele der wichtigste Termin des Tages. Eben weil das Essen eine derart grosse Bedeutung hat, seien die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sehr dankbare Gäste, betont Antic. «Sie schätzen unsere Arbeit und begegnen uns mit Wertschätzung.»

Wir kennen die Gewohnheiten der Bewohnenden
Auf der anderen Seite der Essensausgabe sind Goran Antic und sein Team darum bemüht, so gut wie möglich auf die Bedürfnisse ihrer Gäste einzugehen. Jemand möchte lieber Kartoffelstock als Reis als Beilage? Kein Problem. Eine Bewohnerin leidet unter Unverträglichkeiten? Ist natürlich im System vermerkt. Zudem weiss das Personal von jedem Gast, ob er oder sie eine ganze, eine halbe oder sogar nur eine Viertelportion nimmt. Ebenfalls ein Thema ist der Alkohol. «Viele trinken zum Essen gerne ein Glas Wein oder ein Bier – das ermöglichen wir in aller Regel auch», sagt Goran Antic.

Viel über die Gewohnheiten der Bewohnenden weiss Sofia Dos Santos. Die Portugiesin arbeitet seit bald 15 Jahren im Wesemlin. Die Mitarbeiterin Gastronomie ist für jene Bewohnenden da, die ihre Mahlzeiten nicht im Restaurant oder im Speisesaal, sondern auf den Wohnbereichen einnehmen. Im Laufe der Jahre hat die 45-Jährige ein gutes Gespür für die Vorlieben und Eigenheiten der Menschen entwickelt. Sie weiss zum Beispiel genau, wer am Mittag gerne in einer geselligen Runde sitzt und sich mit anderen Bewohnenden austauscht – und wer seine Mahlzeiten lieber still und für sich alleine geniesst.

Besondere Anlässe werden gefeiert.
Wie Goran Antic legt auch Sofia Dos Santos grossen Wert darauf, dass sich die Bewohnenden im Wesemlin wie zu Hause fühlen. Dazu gehört, dass manche Dinge im Alterszentrum möglichst so sind, wie sie früher waren. Am Freitag zum Beispiel gibt es im Wesemlin Fisch – ganz einfach, weil dies bei der älteren Generation so üblich war. Ein anderes Beispiel: Jeden Morgen wärmt Sofia Dos Santos im Ofen Aufbackgipfeli auf, die einen wunderbaren Duft durch den Wohnbereich versprühen. Zudem achtet sie stets darauf, dass die Tische in den Wohnbereichen rechtzeitig und liebevoll gedeckt werden.

Was ebenfalls nicht fehlen darf, sind spezielle Menüs zu besonderen Anlässen: An Weihnachten oder an Ostern holen sie im Wesemlin die weissen Tischtücher und die Stoffservietten aus dem Schrank. Und auch die Fasnacht, der Muttertag, der 1. August sowie viele weitere Feiertage werden zelebriert; zudem gibt es jeden Sonntagmorgen Spiegel- und Rühreier sowie zum Mittagessen ein aufwendigeres Menü mit einem feinen Dessert. Einmal im Monat findet zudem ein Küchenstammtisch statt. Bewohnende, die Lust haben, helfen dann beim Gemüserüsten, bei der Zubereitung eines Fruchtsalats oder bei weiteren Küchenarbeiten. Denn wie heisst es doch so schön: Wohnlichkeit geht durch den Magen.