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Im Eichhof holen sie den Park ins Haus

Ob Bewohnende, Angehörige oder Mitarbeitende: Im Alterszentrum Viva Luzern Eichhof sollen sich alle wie zu Hause fühlen. Betriebsleiter Christian Bünter erklärt, wie er dieses Ziel erreichen will – und warum auch vermeintlich kleine Dinge wie ein gepflegter Rasen eine wichtige Rolle spielen.

Christian Bünter sitzt auf der Terrasse des Alterszentrums Eichhof, trinkt einen Schluck von seinem Espresso und lässt seinen Blick über den Park schweifen. «Was wir hier im Eichhof haben, ist einzigartig.» Der Betriebsleiter weiss: Die Gebäude wie auch die Zimmer sind nicht die modernsten – «aber einen Park wie diesen hat kein anderer Standort». Und das wissen offensichtlich auch die Menschen zu schätzen, die an diesem sonnigen Vormittag an der frischen Luft sitzen.

Christian Bünter, Betriebsleiter Viva Luzern Eichhof.

In einer Ecke tauscht sich eine Gruppe Mitarbeitenden beim Znüni über das vergangene Wochenende aus, zwei Tische weiter unterhält sich eine Besucherin angeregt mit ihrem Vater, etwas weiter entfernt spaziert eine Dame mit ihrem Rollator am Kleintiergehege vorbei. «Der Park ist das Herzstück unseres Alterszentrums», betont Christian Bünter. «Umso wichtiger ist es, dass wir dazu Sorge tragen.» Das heisst zum Beispiel, dass die Rasenfläche vor der Terrasse regelmässig gemäht wird. «Solche Massnahmen tragen entscheidend zur Atmosphäre bei», weiss Bünter. «Denn welches Bild hätten die Angehörigen wohl, wenn wir den Garten verwuchern lassen würden?», fragt er – und liefert die Antwort gleich selbst: «Hoffentlich pflegen sie unsere Liebsten nicht wie die Pflanzen.» Sind das Haus und die Umgebung jedoch sauber und schön, sorgt dies automatisch für ein positives Grundgefühl. Und genau dieses soll sich durch das gesamte Alterszentrum ziehen.

Viva Luzern: im Eichhof holen sie den Park ins Haus

Weniger Spitalfeeling, mehr Atmosphäre
Vor gut einem Jahr hat Christian Bünter seine neue Stelle im Viva Luzern Eichhof angetreten. Dem 51-Jährigen ist die Wohnlichkeit ein besonderes Anliegen. Noch dieses Jahr soll der Eingangsbereich des Alterszentrums in komplett neuem Gewand erscheinen. «Heute ist der Bereich noch immer zu ‹spitalmässig›», sagt Bünter. In der Tat wirkt das Foyer etwas kühl, leer und beliebig. Der Betriebsleiter geht davon aus, dass dies auch der Grund ist, weshalb sich derzeit meist nur wenige Bewohnende im Eingangsbereich aufhalten. «Das ist schade. Wir haben dort eine grosse und attraktive Fläche – leider wurde diese bis jetzt stiefmütterlich behandelt.» Damit soll nun Schluss sein. «Wir sind überzeugt, dass der Eingangsbereich das Potenzial für schöne Begegnungen bietet.» In Zukunft soll das Foyer mit Leben gefüllt und wärmer werden. Während ein grosszügiger Holztisch und weitere Sitzbereiche zum Verweilen einladen werden, sorgt ab November eine neue Beleuchtung für ein einladendes Ambiente. Wie in einem Hotel also? «Wir sind mehr als ein Hotel», betont Christian Bünter. «Bei uns sind die Leute nicht nur zu Besuch. Die Menschen leben und arbeiten hier, sie werden gepflegt und betreut, manche sterben im Eichhof. Diese Tatsache macht unsere Arbeit umso bedeutender.»

Verschiedene Gruppen, unterschiedliche Bedürfnisse
Das Ziel ist somit klar. Damit dieses erreicht werden kann, braucht es zahlreiche kleine und grössere Schritte. Herzstück der Umgestaltung bietet ein Baum, der in der Mitte des Foyers platziert wird. Um den Baum herum ist eine Sitzgruppe vorgesehen. Geplant seien «verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Verwendungszwecken», erklärt Christian Bünter. Klingt etwas technisch, macht aber Sinn: Natürlich haben die Bewohnenden andere Bedürfnisse als Gäste, die im Bistro zu Mittag essen. Klar setzen Angehörige und Besucher andere Prioritäten als die Mitarbeitenden, die in Ruhe am Laptop arbeiten wollen. Christian Bünter wünscht sich ein Miteinander, das aber dennoch Raum und Flexibilität biete, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Die Natur weckt positive Emotionen
Im Zentrum steht bei allen Gestaltungselementen die Natur. «Wir holen unseren Park ins Haus», kündigt der Betriebsleiter an. Mit viel Grün, viel Holz und einer grossflächigen, moosbedeckten Wand soll dieses Gefühl erreicht werden. «Im Foyer soll man die Natur nicht nur sehen, sondern auch fühlen und riechen.» Das Thema kommt nicht von ungefähr: «Die Natur ist ein verbindendes Element, das bei den meisten Menschen positive Emotionen weckt.» Zu einem späteren Zeitpunkt sollen im Eichhof auch die Wohnbereiche modernisiert werden. Wie genau, ist noch offen. «Ziel ist es, jedes Jahr eine Etage zu erneuern», erklärt der Betriebsleiter. Was sich überall durchziehen soll, ist der thematische Bezug zum Baum. «Er dient als Markenzeichen für den Eichhof», so Christian Bünter. Seine Vision: «All die Menschen, die tagtäglich im Eichhof ein und aus gehen, sollen sich im Alterszentrum wohl- und zu Hause fühlen.» Und das nicht nur auf der idyllischen Terrasse und im Park, sondern überall im Haus.