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Standpunkt Andrea Wanner, Geschäftsführerin Viva Luzern: Bei Viva Luzern sind die Lernenden im Fokus

Ein chinesisches Sprichwort lautet: «Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.» Indem wir nie aufhören, in unsere Mitarbeitenden zu investieren, sichern wir uns qualifizierte Arbeitskräfte und den künftigen Unternehmenserfolg.

Sie kennen vielleicht den Witz, bei dem ein Autolenker kurz nach der Theorieprüfung mit seinem Wagen ins Schleudern gerät und dabei denkt: Die richtige Antwort wäre B. Das Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig es ist, Gelerntes in der Praxis anzuwenden. Mich warf man damals ins kalte Wasser, als ich im Rahmen des Studiums für ein Praktikum nach Mendrisio ins Tessin musste. Neues Umfeld, fremde Sprache, enorme Herausforderung. Rückblickend eine erfrischende Erfahrung – damals kam ich tatsächlich ins Schleudern. Aber der Transfer von Theorie zur Praxis funktionierte und ich lernte, so agil und dynamisch wie möglich zu handeln. Plötzlich ergab das Gelernte Sinn und ich erkannte, wie alles zusammenhängt.

Bei Viva Luzern findet das Konzept des praxisnahen Lernens seit jeher statt. Zum Glück meist ohne Wurf ins kalte Wasser, dafür mit einer Kultur des gegenseitigen Förderns und der Entwicklung. Denn ganz unabhängig vom Berufs- und Ausbildungsstand sollen alle Mitarbeitenden die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Prozessen hautnah erleben und erfahren, welche Konsequenzen diese für die gesamte Organisation haben können. Dafür investieren wir viel – auch mit unserem vielfältigen Angebot an Berufs- und Weiterbildungsmodellen. Denn Tatsache ist: Qualifizierte Arbeitskräfte sichern unseren künftigen Unternehmenserfolg. Schliesslich sind die gut ausgebildeten jungen Leute von heute die besten Fachkräfte und Kadermitglieder von morgen.

Dynamische Entwicklung und wirtschaftliche Vorteile
Ich bin überzeugt: Praxisbezug und Arbeitsmarktfähigkeit von Aus- und Weiterbildungen gewinnen weiter an Bedeutung. Dabei werden die Krankheitsbilder in der Langzeitpflege immer komplexer und die Tendenz zur ambulanten statt stationären Versorgung schreitet weiter voran – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aufgaben und Rollen der verschiedenen Leistungserbringer. Die Übergänge zwischen den Berufen und Arbeitsfeldern verändern sich, und auch das Zukunftsbild der integrierten Versorgung rückt immer näher. Während wir uns also einerseits von zu starren Berufsbildern lösen und vermehrt den Quereinstieg ermöglichen wollen, sorgen andererseits die Spezialisierungen in den Bereichen wie der Demenz oder der Gerontopsychiatrie für neue Impulse. Das Bindeglied bilden hoch ausgebildete nicht ärztliche Berufsleute wie Advanced Nursing Practitioner (ANP) oder geriatrische Pflegeexpertinnen.

Entscheidend ist in allen Fällen, dass der Berufseinstieg möglichst nahtlos gelingt, damit man nach der Ausbildung rasch eingesetzt wird. Tatsächlich generieren etwa zwei Drittel unserer Lernenden und Studierenden bereits während ihrer Ausbildungszeit einen beträchtlichen Mehrwert in der Praxis für Viva Luzern. Selbst in den restlichen Fällen amortisieren sich die Investitionen schnell, da wir unsere Auszubildenden und Studierenden anschliessend weiterbeschäftigen und wir ihre Qualitäten unmittelbar in unseren Betrieben einsetzen können. Die Investition in die Kompetenzen unserer Mitarbeitenden bringt also auch klar wirtschaftliche Vorteile.

Wertschätzung und Future Skills
Geht es um Aus- und Weiterbildung, haben wir den Anspruch, unseren künftigen Gesundheitsfachleuten die Freude am Beruf zu vermitteln und so auch zu einem längerfristigen Verbleib bei Viva Luzern beizutragen. Unser Engagement erhält bereits viel Sympathie und Anerkennung. Auch von der breiten Öffentlichkeit, was mich vor allem für unsere Ausbildnerinnen und Ausbildner freut, die grossen Effort leisten. Gemäss der Ausbildungsstätte Xund gehört Viva Luzern zu den «Big Five» in der Zentralschweiz. Und allein schon durch unsere Grösse können wir laufend Talente identifizieren und fördern, Entwicklungschancen bieten und Karrieren ermöglichen.

Doch damit es dazu kommt, sind zahlreiche Fähigkeiten gefragt, die auch Teil der betrieblichen Ausbildung sind. Unsere Bildungsverantwortlichen wirken direkt auf die Future Skills ein, woraus auch neue Ausbildungskonzepte entstehen; wie im Viva Luzern Eichhof, wo das Pilotprojekt «Kooperatives Lernen» für sehr positive Resultate sorgte. Das kooperative Lernen stärkte die sozialen Kompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikation und Konfliktlösung, förderte kreative Lösungsansätze und verbesserte die Lernergebnisse – im Betrieb wie in der Schule. Durch die aktive Beteiligung der Lernenden in Ausbildungsgruppen stiegen die Motivation und der Einsatz für die Lernprozesse, was den Theorie-Praxis-Transfer deutlich verbesserte.

Treffpunkt von Generationen
In einer Welt, in der sich die Dynamik des Gesundheitswesens ständig verändert, ist es für Viva Luzern von entscheidender Bedeutung, auf die Bedürfnisse der zukünftigen Arbeitnehmenden zu reagieren. Die Einführung des Personalpools, bei dem man sich den Dienstplan nach den eigenen Vorlieben online selbst erstellen kann, ist ein Beispiel. Dabei wird diese Flexibilität nicht nur von der jungen Generation geschätzt. Auch ehemalige Fachkräfte erwägen so den Wiedereinstieg.

Die Integration junger Auszubildender und Studierender bringt frische Ideen und Perspektiven in die Betriebe, hinterfragt bestehende Gewohnheiten und hält alle Beteiligten auf dem neuesten Stand der Trends. Die intergenerationelle Zusammenarbeit schafft dabei nicht nur eine positive Lernumgebung, sondern bereichert auch die Unternehmenskultur und die Pflege an sich. So bleibt Viva Luzern innovativ, anpassungsfähig und attraktiv – für alle Generationen.

Andrea Wanner, Geschäftsführerin Viva Luzern