
«Menschen sind mir wichtiger als Zahlen.»
In Marokko war sie als Juristin für Frauenrechte tätig. Heute setzt Wafaa Lustenberger ihr Wissen und ihre Energie im Viva Luzern Wesemlin ein.
Wafaa Lustenberger hat eine bewegte und bewegende Geschichte. Aufgewachsen in Marokko, hat sie ihren Mann – damals Journalist bei einer Schweizer Wochenzeitung – bei einem Interview kennengelernt. Zu dieser Zeit war sie praktizierende Juristin und stark für die Rechte von Frauen in ihrem Land engagiert.
Nur Herumsitzen war keine Option
Nach ihrem Umzug in die Schweiz musste sich die bestens ausgebildete und leidenschaftliche Anwältin beruflich neu ausrichten. «Der Anfang war total schwierig. Zwar wurde mein Diplom als Juristin anerkannt, aber ich konnte leider kein Wort Deutsch.» Sie könne aber nicht einfach zu Hause sitzen: «Ich muss einfach immer etwas machen!» So führte sie der Weg zuerst nach Schaffhausen, wo sie in einem Frauenhaus arabischen Flüchtlingen kommunikativ und juristisch. zur Seite stand. Etwas später zog das Paar nach Luzern, in die Heimatstadt von Wafaa Lustenbergers Mann. «Hier unterstützte ich anfänglich meinen Partner in der Buchhaltung, was ich mir selber aneignete. Ich merkte aber schnell, dass das nichts für mich war – ich möchte mich lieber mit Menschen als mit Zahlen beschäftigen. Und vor allem kann ich nicht den ganzen Tag nur vor dem Computer sitzen, ich will etwas bewegen (lacht).»
Die Berufung gefunden
So kam es, dass sich Wafaa Lustenberger für den Pflegeberuf interessierte. Alles ging rasend schnell: Zuerst ein Kurs beim Schweizerischen Roten Kreuz im Bereich «Betreuung und Pflege». Und weil ihr der Beruf so gut gefiel, hängte sie gleich noch die Lehre als Fachfrau Gesundheit an. Das war vor zwei Jahren. Heute ist die aufgeweckte Frau nicht nur bestens im Viva Luzern Wesemlin integriert, sondern leitet obendrein ein ganzes Team und begleitet lernende Fachangestellte Gesundheit während der Ausbildung. «Ich bin meiner Arbeitgeberin Viva Luzern unglaublich dankbar, denn sie hat mich von A bis Z tatkräftig unterstützt und immer an mich geglaubt.»